Fürs Handwerk begeistern – Interview mit Thorsten Caspers

Gladbachs Handwerker lieben ihren Beruf. Ihre Begeisterung drückt sich bei vielen über ihre Arbeit hinaus in der Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben aus, sei es in Kultur, Sport oder im sozialen Bereich, sei es in der wirtschaftlichen Selbstverwaltung der Handwerksorganisation. Sie beweisen damit ihre Sympathie für eine Sache durch aktives Tun. Und sie geben damit ihre Begeisterung weiter.

Thorsten Caspers ist seit 2006 Vorstandsmitglied und seit 2018 Obermeister der SHK-Innung Sanitär-Heizung-Klima Mönchengladbach. Er engagiert sich im Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer und ist 2017 zum ehrenamtlichen Richter am Arbeitsgericht berufen worden. Der 42-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder. In seiner Freizeit ist er für die freiwillige Feuerwehr und für die DLRG aktiv. Im Interview fasst er seine Motivation für sein Engagement im Ehrenamt und seine Begeisterung für sein Handwerk in Worte.

 Warum engagieren Sie sich als Obermeister Ihrer Innung?

„Im Grunde bin ich über meine jahrelange Tätigkeit in der Innung langsam in diese Rolle hineingewachsen. Mir war es schon immer wichtig, Dinge voranzutreiben und zu bewegen. Als Obermeister habe ich diesen Gestaltungsspielraum und kann mich mit meinen Kollegen austauschen – sowohl fachlich als auch in Bezug auf Themen wie Mitarbeiterführung, aktuelle Trends und Veränderungen, Verbesserung der Ausbildungsqualität und vieles mehr. Durch meine Arbeit als Obermeister habe ich die Chance, auch über den Tellerrand der rein handwerklichen Tätigkeit hinauszuschauen, zu netzwerken, neue Perspektiven kennenzulernen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. So kann ich mich stetig weiterentwickeln und gleichzeitig Positives für die gesamte Innung bewirken.“

 Was hat sich an Ihrem Handwerk am meisten verändert?

„Wie in allen Wirtschaftsbereichen treibt uns die Digitalisierung. Unser Beruf wird immer technisierter, das heißt, dass neben handwerklichem Geschick im ursprünglichen Sinne auch immer mehr technisches Verständnis und grundlegende IT-Kenntnisse gefragt sind. Und hier schließt auch eine Veränderung in Bezug auf unsere Herausforderungen an. Früher galt es schlicht, Aufträge zu bekommen. Heute besteht die eigentliche Herausforderung darin, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die komplexere Aufträge umsetzen können. Rohre aneinander zu löten, das war gestern. Heute geht es zum Beispiel darum, ein Konzept für eine hygienisch einwandfreie Wasserversorgung zu erstellen und umzusetzen. Daher ist bei uns gerade der Bereich der Nachwuchsförderung zentral.“

 Wenn Sie Werbung für Ihr Handwerk machen, dann sagen Sie ...

„... dass jeder, der weiß, was er will, viel erreichen kann. Im Gegensatz zu vielen Studiengängen ist das Ziel der Ausbildung klar und die Zukunft bei der zu erwartenden Auftragslage sicher. Apropos Zukunft: Unser Bereich ist ein Schlüsselgewerk für die Energiewende in Deutschland. Und damit sind auch die Aufgabenbereiche vielfältig und spannend. Wer abends gern nach Hause kommt mit dem guten Gefühl, etwas geschafft zu haben, ist bei uns richtig.“

 Wie lautet Ihr Wunsch für die Zukunft?

„Dass mehr junge Menschen erkennen, welche Zukunftsperspektiven sich ihnen in unserem Beruf ergeben. Dass wir durch Einsatz energiesparender Gebäudetechniken unseren Teil zum Klimaschutz leisten können. Und dass auf politischer Ebene überbordende Bürokratie und Regulierung abgebaut werden, damit das Handwerk weiter als Jobmotor in Deutschland erfolgreich sein kann.“

Quelle: KREIHA INFO – Magazin der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach
 

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Thorsten Caspers

Obermeister Thorsten Caspers
Bild: Julia Vogel

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